Die Band Here For A Reason mischt seit vier Jahren die Pop-Punk-Szene Österreichs mächtig auf. Unser Redakteur Kevin hatte die Möglichkeit noch kurz vor den Weihnachtstagen ein paar Fragen an Frontsänger Ben zu richten. Dabei haben die beiden sowohl über die guten, alten Tage der Pop-Punk-Kultur gesprochen als auch über die letzte Single „Ghost“. Wie Pacman in die Konservation passt, könnt ihr auch nachlesen.
Frontstage Magazine: Hallo Ben, wie geht es dir? Auch in der Weihnachtszeit beschäftigt uns Corona nach wie vor. Wie gestaltet sich die Situation bei dir in Österreich?
Ben: Hi Kevin, also den Umständen entsprechend geht’s uns gut und glaube in diesen Zeiten die wichtigste Info- wir sind alle gesund. Die Situation in Österreich ist leider derzeit noch recht trostlos und aussichtslos. Harter Lock down Nr.3 ist sozusagen um die Ecke.
Frontstage Magazine: Durchhalten ist angesagt. Ihr macht feinsten Pop-Punk im Stil von Blink 182, A Day To Remember, New Found Glory und ähnlichen. Was macht eure Musik einzigartig und was fasziniert euch an dem Genre Pop-Punk?
Ben: Ich glaube der große musikalische Einfluss macht einiges aus bei uns und auch die langjährige Erfahrung ist ein Pluspunkt. Bei mir ist zum Beispiel Musik die große Leidenschaft und ich spiele in Bands und gehe auf Konzerte seit ich 15 bin. Aufgewachsen sind wir dann eben im Skatepark und erzogen wurden wir mit Bands wie Blink, Pennywise, Simple Plan und Green Day. Die Leichtigkeit die Pop punk vermittelt erinnert einfach an die guten alten Tage.
Frontstage Magazine: Für uns gehört diese Musikrichtung der guten, alten Tagen zu den typischen frühen 2000er Jahren, als jeder Tony Hawk Skate Profi werden wollte oder Filme, wie beispielsweise American Pie, aufkamen. Wenngleich die Soundtracks eigentlich immer das Beste daran waren, hat die gesamte Kultur von „damals“ dazu beigetragen eure Leidenschaft für das Genre zu manifestieren?
Ben: Absolut! Also man sieht ja auch heute noch beim Erfolg vom Remake, dass die Tony Hawk Spiele einfach ein Teil der Jugend war. Wir haben jeden Nachmittag nach der Schule in den Skateshops gezockt bis zum Umfallen. American Pie, ebenso ein absoluter Klassiker, und nicht nur saulustig sondern wie du sagst, geniale Musikauswahl.
Frontstage Magazine: Ja, wir sind alle damit aufgewachsen. Glaubt ihr, dass Pop-Punk in Österreich angekommen ist? Und wenn nein, wieso möchtet ihr es nicht einfach so hinnehmen?
Ben: Also gerade zu der Zeit, wo wir die Band gegründet haben (ca. vor vier Jahren) kam diese New wave vom Pop punk nochmal zurück und wir hatten wirklich das Gefühl, dass hier nochmal ein gewisser Hype aufkommen könnte. Jahre später muss man wohl zugeben, dass doch eher die Nostalgie Generation unsere Fans sind. Wobei egal wo wir spielen, eigentlich meist gutes Feedback bekommen und auch wenn es nicht mehr so gängig ist – Leute gut auf Pop Punk reagieren, weil es einfach Spaß macht.
Frontstage Magazine: Ist Pop-Punk denn eurer Meinung nach mehr Pop oder mehr Punk und wie würdet ihr euch in diesen Kontext einordnen?
Ben: Ich würde sagen, es ist vielleicht eher Punk für die breite Masse – also leichter zugänglich. Aber im Großen und Ganzen kommt es auf den Song drauf an. Wir haben zum Beispiel Songs, die punkiger sind, aber auch mal popigere Songs. Genre ist einfach so was dehnbares.
Frontstage Magazine: Da können wir nur zustimmen. Mitte November habt ihr euren neusten Song „Ghost“ veröffentlicht. In diesem sprecht ihr das Gefühl an, wie sich eine vertraute Person immer weiter entfernt und einen soweit verlässt, dass man glaubt es war nur ein Geist. Wie seid ihr zu diesem persönlichen Thema gekommen?
Ben: Ich glaube das Thema “Ghosting” ist einfach ein sehr aktuelles Thema, mit dem sich viele Leute identifizieren können und der Auslöser bei mir war, dass sich mein bester Kumpel nach 20 Jahren Freundschaft wie aus dem nichts nicht mehr gemeldet hat. Aber auch beim Dating oder Beziehungen kommt es vor, dass Menschen sich einfach zurückziehen und praktisch auflösen. Ein sehr schmerzhafter Prozess, der wenn man es geschafft hat aber richtig befreiend wirkt.
Frontstage Magazine: Das dazugehörige Lyric-Video kommt im Pacman-Style daher. Wie entstand die Idee für den Clip?
Ben: Nachdem wir alle in der Band große Pacman Fans sind, war das erste an was wir gedacht haben als wir Ghost gehört hatten – wir müssen Pacman spielen 😀 und dann dachten wir warum nicht gleich mit unserem Text verbinden, dass die Leute lachen und mitsingen können.
Frontstage Magazine: Wie seid ihr aktuell kreativ? Entstehen neue Songs in Gemeinschaftsarbeit oder gibt es einen Impulsgeber?
Ben: Muss sagen die Situation ist nicht so einfach. Ich glaube ohne Auftritte ist es schwer sich zu motivieren und kreativ zu werden. Wir haben viele Ideen, die wir über die Jahre geschaffen haben. Derzeit sind wir dabei diese zu ordnen und konkret zu machen. Das hat bei „Ghost“ jetzt gut funktioniert und ab jetzt denken wir einfach von Song zu Song und sehen was passiert.
Frontstage Magazine: Wenn ihr die absolut freie Wahl hättet, mit welcher Band würdet ihr gerne mal auf Tour gehen?
Ben: Also ich glaube gegen Blink182 hätte niemand was einzuwenden. Da ist einfach für jeden was dabei und Spaß ist da denk ich fast garantiert.
Frontstage Magazine: Unsere letzte Frage soll immer etwas anderes als die Musik betonen: Welchen Charakter nimmst du bei Mario Kart?
Ben: Puh…extrem schwere Frage…aber denke ich würd‘ mich für Joshy entscheiden. Er ist grün und einfach lustig (lacht).
Frontstage Magazine: Danke dir Ben für deine Zeit, bleib gesund und eine besinnliche Weihnachtszeit!
Ben: Danke, wünsch ich euch auch! Rock on!
Fotocredit: Raphael Meier